Robert Küng, Geschäftsführer des Heizungs- und Badspezialisten INHAUS im Interview

Robert Küng blickt auf ein starkes Jahr 2021 zurück. Das hat jedoch nicht nur mit dem erfolgreichen Abschluss des Geschäftsjahres und weiteren Umsatzsteigerungen zu tun. Das Unternehmen, das seit 20 Jahren besteht, hat sich im Laufe der Zeit in allen Bereichen enorm weiterentwickelt. „Dieser Erfolg ist dem großen Engagement und der langen Verbundenheit unserer Mitarbeitenden geschuldet“, weiß Robert Küng. Wir haben mit ihm über die Herausforderungen heute und in Zukunft gesprochen.
Marie: Robert Küng, das Thema Heizen ist durch die Ukraine-Krise zu einem politischen Thema geworden. Mehr Menschen denn je fragen sich heute, wie man rasch aus der Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland herauszukommt. Was sagen Sie den Menschen, die zu Ihnen kommen.
Robert Küng: Sie haben recht, viele Menschen interessieren sich jetzt aus aktuellem Anlass für alternative Heizsysteme. Viele wollen schon seit Jahren ihr Heizsystem erneuern und sind jetzt durch den Krieg stark sensibilisiert. Die Angst vor der Abhängigkeit von russischen Öl- und Gas-Importen bringt viele Menschen zu einem radikalen Umdenken. Es ist ein großes Thema, welche Art von Energie man in seinem Zuhause verwendet. Man sucht aktiv nach Lösungen, wie man seine alte Ölheizung zum Beispiel gegen ein neues Heizsystem tauschen kann. Ich denke, Autarkie in Energiefragen ist ein starkes Bedürfnis, das mit persönlichem Sicherheitsdenken verbunden ist.
Marie: Für viele Menschen ist das jetzt auch ein Zeichen der Solidarität. Ein Umdenken hat jedoch schon länger stattgefunden. Das Thema Klimawandel führte dazu, dass sich die Menschen Gedanken über ihren Energieverbrauch machen. Was können Sie den Menschen hier konkret anbieten?
Robert Küng: Wir haben 2021 mit der Beteiligung an der SST Energy unsere Kompetenzen und Angebote in den Bereichen Heizung, Wärme und Energie ausgeweitet. Dadurch können wir unseren Kunden ein breites Spektrum an unterschiedlichen Energiesystemen anbieten – von der Energiegewinnung mit Photovoltaik und Wärmepumpe bis zu individuellem Heizen und Kühlen gibt es bei uns alles aus einer Hand. Durch dieses umfassende Angebot und die Kombinationen von verschiedenen Systemen und Produzenten haben unsere Kunden die Sicherheit, immer eine maßgeschneiderte Lösung zu bekommen. Einsatzbereiche sind Neubauten und Sanierungen, dabei sprechen wir unterschiedlichste Zielgruppen wie Privatpersonen, Architekten, Planer und Bauträger an.
Marie: Herr Küng, Sie sind seit der Gründung von Inhaus vor 20 Jahren Geschäftsführer des Unternehmens und blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. Inzwischen haben Sie die Anzahl der Mitarbeiter:innen mehr als verdoppelt – eine beachtliche Leistung. Was zeichnet INHAUS ihrer Ansicht nach als Arbeitgeber aus?
Robert Küng: Wir setzten von Anfang an auf eine gute regionale Kooperation mit allen unseren Partnern: mit den Installateuren, mit unseren Mitarbeiter:innen und Kunden. So können wir in allen Bereichen einen spürbaren Mehrwert bieten und unser gesamtes Angebot ständig verbessern und erneuern. Mitarbeiter:innen brauchen spannende Aufgaben, ein gutes Arbeitsklima und Weiterbildungsmöglichkeiten. In diesen Bereichen haben wir immer schon viel investiert und haben auch in Zukunft noch viel vor, damit wir in der Region weiterwachsen können. Wir würden heute sofort 20 Mitarbeiter:innen in unterschiedlichen Bereichen einstellen: Die Bandbreite reicht von Service- und Heizungstechnik bis hin zur Energie-, Bad- und Einrichtungsberatung, vom Großhandel bis zu IT, E-Commerce und Logistik.
Marie: Hinzu kommen 15 Lehrlinge, die ihre Ausbildung ebenfalls in allen Bereichen breit fächern können. Was können Sie den Lehrlingen heute bieten?
Robert Küng: Erst einmal vorweg: Wir suchen nicht nur Mitarbeiter:innen, sondern aktuell auch schon Lehrlinge für den Start im Herbst 2022. In unserem eigenen Bootcamp werden INHAUS-Lehrlinge in fünf unterschiedlichen Lehrberufen ausgebildet. Das Bootcamp ist ein kreativer Workspace, an dem mit Unterstützung durch digitale Hilfsmittel intensive Schulungen stattfinden. Ausgestattet mit der neuesten Hard- und Software werden hier in der „Übungs-Firma“ sämtliche Geschäftsprozesse digital dargestellt, um alle Zusammenhänge und Prozesse des Geschäftsalltags zu verstehen und gegebenenfalls zu verbessern. Das ist ziemlich einzigartig, finde ich und ich freu mich, dass ich bei den Trainings mit den Lehrlingen auch persönlich einen Beitrag leisten kann. Ein besonderes Zuckerl nebenbei: Das Bootcamp steht den Lehrlingen auch als Pausenraum zum Chillen zur Verfügung. Da darf eine Nintendo Switch natürlich nicht fehlen.
Marie: Als regionaler Sanitär- und Heizungsfachmann verfügen Sie über ein großes Sortiment an verschiedenen Produkten. Das ist sicherlich eine enorme logistische Herausforderung. Wie muss man sich das vorstellen?
Robert Küng: 2021 haben wir weiter in unsere Lager- und Logistiksysteme investiert. Aktuell werden die Blocklagerflächen um 3.500m2 ausgebaut und ein eigenes Rohrlager wurde errichtet. Rund 20.000 Artikel sind für Installateure und Generalunternehmer griffbereit verfügbar bzw. werden von unserem eigenen Fuhrpark täglich an bis zu 340 Abladestellen verteilt. Der Wert des Warenlagers beläuft sich aktuell auf über 14 Mio. Euro. Außerdem investieren wir aktuell in ein vollautomatisches Kleinteillager mit 12.000 Lagerplätzen. Dadurch können wir unseren Partnern eine hohe Verfügbarkeit und Qualität sowie eine rasche Abwicklung garantieren.
Marie: Zum Schluss noch zum Stichwort Digitalisierung: Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie digitale Arbeitsweisen funktionieren und welche Bedeutung digitale Kenntnisse in unserem Alltag und Arbeitsleben haben. Wie sieht es da bei INHAUS aus? Welche Rolle spielt Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?
Robert Küng: Seit Jahren bauen wir unsere digitalen Kompetenzen in allen Bereichen massiv und kontinuierlich aus. Ich denke, digitale Arbeitsweisen sind heute unerlässliche Hilfsmittel und bringen Entlastungen für das gesamte Team. Dadurch hat unsere Unternehmenskultur eine ganz neue Dynamik erhalten. Mir ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter:innen ihre digitalen Kompetenzen laufend weiterentwickeln und wir sie befähigen, digitale Tools problemlos anzuwenden.
Marie: Danke Robert Küng für das Gespräch.